

Freistil – wenn es einen Künstler gibt, der unser Reihenmotto geradezu perfekt verkörpert, dann Brad Mehldau. Stilistische Beweglichkeit, das ständige Überschreiten von Genregrenzen sind das Markenzeichen des 1970 in Florida geborenen Pianisten. Auch wenn der Jazz im Zentrum seiner Arbeit steht, geht es Mehldau dabei weniger um eine konkrete Stilrichtung als um eine Musizierhaltung: die Improvisation, das Ertasten klanglicher und emotionaler Möglichkeiten. Schubert und Brahms zählen dabei ebenso zu seinen Hausgöttern wie Oscar Peterson oder John Coltrane. In den letzten Jahren ist Mehldau mit so unterschiedlichen Partnern wie Pat Metheny, Wayne Shorter, Anne Sofie von Otter und Ian Bostridge aufgetreten, er lässt sich von Popsongs inspirieren, hat Lieder komponiert und Filmmusik. „Eines meiner Talente ist eben, all diese Welten zu assimilieren“, so das Fazit des Pianisten über sich selbst.

Dirigent Clark Rundell
Auch in Hannover lässt sich Mehldaus Vielseitigkeit bewundern. Die erste Hälfte seines „Freistil“-Konzerts ist der Musik Johann Sebastian Bachs gewidmet, die er zum Ausgangspunkt für Improvisationen, für poetische Überschreibungen nimmt. Anschließend folgt sein 2018 uraufgeführtes Klavierkonzert, ein Auftragswerk mehrerer klassischer Orchester aus Europa und den USA. Die NDR Radiophilharmonie steht diesmal unter Leitung von Mehldaus Landsmann Clark Rundell.
NDR Radiophilharmonie
Clark Rundell Dirigent
Brad Mehldau Klavier

